Zur Geschichte unseres Ortes

Schweighofen gehörte seit seiner Gründung zum Kloster Weißenburg – zur Mundat. Nahe der römischen Siedlung Altenstadt wird im 7.Jahrhundert auf einer Lauterinsel das Benediktinerkloster Weißenburg gegründet. Das Kloster entwickelt sich rasch zu einem geistigen und religiösen Zentrum im Reich. Zur Zeit ihrer ersten Erwähnung bilden die Siedlungen Schweighofen, Kapsweyer und Steinfeld das Amt St.Remig, dessen Zentrum das östliche der vier Befestigungswerke des Klosters ist.

Ein großer Teil der Gemarkungsgrenze Schweighofens ist gleichzeitig Bundesgrenze: Schweighofen liegt direkt an der Grenze zu Frankreich. Jahrhundertelang gehörten Schweighofen und das heute französische Altenstadt zusammen.

Das war so mindestens seit 1311, als Schweighofen zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde. Und es dauerte bis 1794. Da waren beide Gemeinden französisch. Nach Verhandlungen wurde Schweighofen dann zunächst von den Österreichern übernommen, 1815 dann von Bayern.

Schweighofen ist Grenzgemeinde. Im Ortsteil Neuhof verlief die Grenze mitten durch eine Scheune. Und bis vor wenigen Jahren gab es auch noch einen Schlagbaum. Heute bemerkt man es kaum, ob man nun gerade in Deutschland oder in Frankreich ist.

Das Dorf mit seinen ca. 600 Einwohnern ist landwirtschaftlich geprägt; von den mehr als 1000 Hektar Gemarkung sind die meisten Flächen Weidegebiete für Rinder, Schafe und Pferde. Es gibt noch einige landwirtschaftliche Vollerwerbsbetriebe. Obst wird entweder gebrannt oder, wie auch der Wein, ab Hof direkt vermarktet.

Ortsgeschichte und Kirchengeschichte geben sich in Schweighofen bis auf den heutigen Tag die Hand. In der nachfolgenden Zeittabelle können Sie einen Teil der Geschichte unseres Dorfes auszugsweise aus der Sicht der Kirchengemeinde studieren:


 

1311             Erste urkundliche Erwähnung des Dorfes Schweighofen
 Um 1500

 Im Ort soll es eine dem heiligen Laurentius (gestorben 10.08.256) geweihte Kapelle geben, Schweighofen gehört zur Pfarrei Altenstadt

 1765-1766  Bau einer größeren Kapelle an der Stelle der baufälligen alten zum Beten von Rosenkranz und  Litaneien an Sonn- und Feiertagen und Samstagabends
 1790  Erhebung zur Pfarrei durch Fürstbischof August von Limburg-Styrum
 1791-1808  Pfarrer Johann Weber
 1808-1818  Pfarrer Johann Baptist Legin
 1812

 Primizfeier des ersten Priestersohnes Johann Michael Frey (1788 – 1856) Er ist heute noch als Geschichtsschreiber bekannt.

Er ist der Verfasser  der 4-bändigen Geschichte des bayrischen Rheinkreises, eines Standardwerkes zur Geschichte der Gemeinde im Bistum Speyer

 1818-1839  Pfarrer Peter Kornreich
 1839-1841 Pfarrer Johann Jeitzmann 
 1841-1844  Pfarrer Martin Groß
 1844-1849  Pfarrer Jakob Kaufmann
 1849-1857  Pfarrer Nikolaus Schär
 1857-1881  Pfarrer Johann Schäfer
 1868  Gegen Widerstand gründete Pfr. Schäfer einen Kirchenbauverein zum Bau einer größeren Kirche
 1870  Es wurde beschlossen, mit dem Kirchenbau 1881 zu beginnen
 1870  Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen ist anlässlich der Schlacht von Weißenburg Gast im Pfarrhaus
 1881-1895

 Pfarrer Andreas Schmitt

Gründung der Feuerwehr (1881)

1893 Abriss der Kapelle
1893-1894 Grundsteinlegung für eine neue, größere Pfarrkirche
07.11.1894 Einsegnung der Kirche durch den Lauterburger Dekan
1895-1915 Pfarrer Heinrich Adami
1900 Gründung des Kirchenchors
1903 Primizfeier des Neupriesters Carl Beck (1878 - 1950)
02.09.1906 Weihe des neuen Gotteshauses durch Bischof Konrad von Busch
1915-1929 Pfarrer Peter Rudolph
1924 Pfingsten: Blitzschlag in den Kirchturm
1929-1939 Pfarrer Michael Schmitt
1939-1951 Pfarrer Eugen Weinspach
1939 Der Kirchturm wird vom deutschen Militär gesprengt; Teilzerstörung der Kirche
1939-1940 Evakuierung des Dorfes bei Kriegsausbruch ins katholische Oberfranken. 12 Monate blieben die Schweighofener in mehreren Orten bei der Bischofsstadt Bamberg. Ortspfarrer Eugen Weinspach  betreute die Evakuierten aus dem Bamberger Pfarrhaus St.  Martin
09. 11. 1941 - 48 Die Heimkehrer feierten den Gottesdienst im Saal der Wirtschaft zur Pfalz (Mannsmann)
08. 12. 1944 Gelöbnisversprechen der Pfarrei [siehe auch das Gedicht “Dezembersturm” von Ernst Biehn]
13. 12. 1944 Erneute Evakuierung des Dorfes vor der herannahenden Front. Von Februar bis nach Ostern sind nur einige Leute im Dorf, diese besuchen den Gottesdienst in Kapsweyer. Der 2. Weltkrieg fordert in Schweighofen einige Menschenleben
07. 05. 1945 Verbot der Wiederbesiedlung des zerstörten Dorfes durch die Franzosen. Dritte Evakuierung
Juli 1945 Wiederbesiedlung des Ortes
1946-1948 Wiederaufbau der Pfarrkirche unter Pfarrer Eugen Weinspach
 30. 05. 1948  Weihe der wiedererbauten Kirche durch Bischof Joseph Wendel
 1949  Weihe der 3 neuen Glocken durch Bischof Joseph Wendel
 1951-1961  Pfarrer Josef Storck ist Ortspfarrer der Gemeinde; wegen Erkrankung des Pfarrers übernimmt Kaplan Engel die Krankheitsvertretung
 09. 09. 1956  Priesterweihe von Pater Ottmar Viktor Strasser in München
 16. 09. 1956  Primizfeier  von Pater Ottmar in Schweighofen
 1961-1971  Pfarrer Josef Süß übernimmt die Pfarrei / Kirchenrenovierung  unter Pfarrer Josef Süß
 04. 08. 1963  Priesterweihe von Lothar Bauchowitz, er ging als Missionspfarrer nach Brasilien
 1968  Erste Pfarrgemeinderatswahl
1971-1973 Pfarrer Josef Marianus Ackermann
1973-1976 Pfarrer Adolf Laux
1976-1982 Pfarrer Pieter Clous
ab 1982-1999 Mitverwaltung der Pfarrei durch Pfarrer Alfons Blesinger; Pfarrer von Steinfeld
bis 1997 erhält Pfarrer Blesinger  seelsorgerische Unterstützung durch Pfarrer i.R. Peter Braun
1994 Gemeindereferentin Patricia Wolff wird Mitarbeiterin von Pfarrer Blesinger
1999 Pfarrer Blesinger tritt aus gesundheitlichen Gründen den Ruhestand an
01. 08. 1999 Pfarrer Josef Metzinger übernimmt die Pfarreien  St. Ulrich  Kapsweyer, St.Leodegar Steinfeld mit St. Nikolaus Niederotterbach und St. Laurentius Schweighofen
21. 05. 2000 Ehrung des Kirchenchores mit der Palestrina-Medaille
03. 09. 2006 Schweighofen feiert das 100 jährige Jubiläum der Weihe der Kirche. Den Festgottesdienst zum 100. Kirchweihfest zelebriert Herr Domkapitular Otto Schüßler in Vertretung des H.H. Bischof Dr. Anton Schlembach. Dem feierlichen Hochamt schließt sich das Pfarrfest in der Kulturhalle an. In der Chronik ist zu verzeichnen, dass die Festivitäten in Kirche und Kulturhalle durch die zahlreichen Gläubigen Schweighofens überfüllt sind, was die starke Verbundenheit der Schweighofener Bürger mit ihrer Kirche belegt
2008 Komplette Innenrenovierung der Kirche
2011 Ortsjubiläum: 700 Jahre Schweighofen
2012 Schweighofen kommt zum Pfarrverband Bad Bergzabern. Pfarrer ist Bernd Höckelsberger, Kooperator Pater Robert Maszkowski
2013

Lothar Bauchowitz feiert seine goldene Primiz in Schweighofen, er ist weiterhin in Brasilien tätig

Von den knapp 600 Einwohnern des Ortes sind 437 Katholiken